Montag, 6. Februar 2012

81.) Liberty City , Im Mai 1906, Eine Reise nach irgendwo

Mit der Saison 1905 ging auch mein Vertrag bei den Port Antonio Clippers zu Ende. Ich also wieder das, was wir hier 'free agent' nennen, das heißt ich gehöre keinem Club und kann selbst bestimmen bei welchen Club ich für die Saison 1906 unterschreibe. Das klingt gut, aber es stellte sich während der nächsten Monate heraus, daß es nicht gut war. Ich hatte keinen Vertrag und es gab niemanden, der mir einen Vertrag anbot. Nicht durch den Winter, nicht im Frühjahr, auch nicht zu Beginn des Frühjars-Trainings, und auch nicht zu Beginn der Saison im Aptril. Ich blieb arbeitslos.
Ich hatte einige Junior-Liga Angebote, die miserabel dotiert waren und ich sah nicht ein nochmal in der Unterliga zu vegetieren und darauf zu warten, daß sich im Mutterklub jemand verletzt und ich als Ersatz hochgerufen werde. Meine 1905 Saison war gut gewesen, ich bin ein Senior-Liga Spieler. Ich weiß es und ich kann es!
Keine Arbeit heißt kein Geld und viel Freizeit. Anne-Mary hatte seit einigen Jahren eine gute Stelle am Mathäus-Hospital in Liberty City, wir waren nicht arm, aber ohne meine Arbeit und mein Gehalt als Ballspieler mußten wir uns in vielen Dingen umstellen uns sparen. Und das ging nicht ohne Probleme. Es lag also eine gewisse Spannung in unserer Familie. Ich hatte natürlich viele Kontakte in den vielen Jahren in der Ballspiel-Liga gewonnen. Es waren Spieler und Manager uns Coaches, die ich besuchte oder denen ich schrieb, aber auch diese Bemühungen führten zu nichts.
Anfang Mai beschloß ich eine Reise zu unternehmen. Gegnüber Anne-Mary und gegenüber mir selbst, begründete ich sie damit alte Freunde zu treffen um vielleicht in persönlichen Gesprächen etwas zu erreichen. Mein Gott, ich war fast bereit auch einen Junior-Liga-Vertrag anzunehmen, aber auch dort waren nun im Mai alle Plätze besetzt. Ijn Wahrheit wollte ich den Spannungen zu Hause entgehen und ffür ein paar Wochen frei zu sein. Ich wollte durch Neu-Amerika reisen und mir die großen und kleinen Orte ansehen und Ballspiele als Zuschauer geniessen. Ich war in meiner Karriere unendlich vielm gerreist, wieviele Nächte habe ich in Zügen verbracht? Aber das waren gehetzte Reisen, als Mannschaft sind wir durchs Land geeilt von Einem Ballpark zum anderen. Um das Spiel drehten sich unsere Gedanken, das Ballspiel stand im Mittelpunkt und drum herum rotierte alles andere: die Städte, die Hotels, die Ballprks, die Gesichter in der Menge, die wie eine Masse schienen und nur manchmal nahm man sie als Menschen war. Mal ein enttäuschtes Gesicht und dort ein glückliches, dann ein verzweifeltes, ein spöttisches oder eines der Bewunderung.Wir Ballspieler, wir leben in einer immer länger sich hinziehenden Kindheit, einjer Zeit des Spiels und wir erzeugen Gefühle , wir bewegen die Herzen der Menschen, geben Freude und verursachen Trauer und wir Unschuldigen ahnen oft so wenig davon. Es ist unser Geschäft, unser Beruf unser Talent und unser Glück.
Am 2ten Mai bestieg ich in Liberty City den Zug nach Montego Bay.

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